In der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 13.11.21 gab es Informationen und Bewertungen zur „Kinder-Oase“ Nauen und zum Humanistischen Freidenkerbund Havelland e.V. (HFH), die aufgrund unwahrer oder halbwahrer Aussagen nicht unwidersprochen bleiben können.

Wir teilen dazu mit:

1. Fortführung der „Kinder-Oase“

Wir möchten unsere Überlegungen zur Fortführung der „Kinder-Oase“ in Nauen, Mittelstr. 4a, das „Kinderrestaurant mit Herz“ bekräftigen. Der HFH will die Kinder-Oase als Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung weiter betreiben, die er mit der HFH-Mitarbeiterin Frau Sult aufgebaut und seitdem geführt hat. 

Wir möchten die Kinder- und Jugendhilfeangebote in Nauen fortsetzen. Der HFH ist in Nauen verwurzelt (Gründung Ende 1989 in Nauen, Vereinssitz und Geschäftsstelle in Nauen, langjährige Erfahrungen im Sozialraum). Dafür haben wir den notwendigen Rechtsstatus als anerkannter Jugendhilfeträger, das Personal und die organisatorischen Bedingungen.

Dazu gehört auch die Kinder-Oase, die wir 2008 mit Frau Sult, Frau Jura und Herrn Dr. Mueller und anderen Aktiven als Projekt gegen Kinderarmut aufgebaut hatten. Die Nauener Tafel e.V. ist aus dem HFH heraus entstanden und bis heute dessen korporatives Mitglied. Die Kinder-Oase ist einvernehmlich ein Gemeinschaftsprojekt von HFH und Nauener Tafel geworden, in dem der HFH vereinbarungsgemäß die Federführung hatte. Die Kündigung der Kooperationsvereinbarung zwischen HFH und Nauener Tafel zum 31.12.20 erfolgte einseitig durch die Nauener Tafel. Wir hofften, 2021 eine neue Kooperation mit der Nauener Tafel zu vereinbaren, was von der Nauener Tafel abgelehnt wurde. Das gemeinsame Mietverhältnis wird nun aufgelöst und der HFH schließt einen neuen Mietvertrag ab. 

Die Kinder-Oase passt zu unserem Vereinsprofil als anerkanntem Träger der Kinder- und Jugendhilfe. Wir haben dafür zwei Köchinnen, pädagogische MitarbeiterInnen und Unterstützungskräfte beschäftigt. Die Kinder-Oase deckt reale Bedarfe ab und ist u. E. ein wichtiges Angebot in Nauen. Unsere aktuellen konzeptionellen Überlegungen hatte der HFH am 18.2.21 der Stadt Nauen übermittelt. Wir haben in den letzten Monaten trotz der Corona-Pandemie die Kinder-Oase fortgeführt und vor allem das Frühstücksangebot und sozialpädagogische Ferienangebote erfolgreich realisiert. Die Nauener Tafel hat gegenwärtig das Mittagessen für die Kinder organisiert.

Folgende Schwerpunkte der Arbeit der Kinder-Oase werden weiterhin durch den HFH verfolgt:

- Frühstücksangebot in der Einrichtung vor dem Schulbeginn und Mitnahme von Pausenbroten und frischem Obst

- Angebot einer warmen Mittagsmahlzeit nach Schulschluss

- besondere Freizeitangebote während der Schulferien (Winter, Ostern, Sommer, Herbst)

- Gestaltung von Höhepunkten mit den Kindern (Ostern, Adventszeit, Geburtstage, Fasching)

- Projekte und kleine Kurse zum Backen, Kochen, Zubereiten von Marmelade

- Tischsitten und gutes Benehmen in einem „Restaurant“ 

- Zusammenarbeit mit Schulklassen, die die Kinder-Oase für Ernährungsfragen nutzen

Im Vordergrund steht eine ausgewogene, gesunde Ernährung der Kinder. Zielgruppe sind Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, vor allem aus wirtschaftlich schwachen Familien. Vor dem Lockdown nahmen täglich ca. 40 bis 70 Kinder das Essenangebot wahr. Bei Problemen nehmen wir ggf. Kontakt zu den Eltern, aber auch zu den SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen an den Grundschulen und in den Jugendklubs auf. Sollten Probleme im Kinder- und Jugendschutz oder ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung auftreten, reagieren wir entsprechend den rechtlichen Regelungen. 

Dass Eltern ihre Wünsche mittels Unterschriftensammlung artikulieren, sehen wir grundsätzlich positiv. Aber mit dem HFH wurde nie gesprochen. Auch sind 400 Unterschriften unglaubhaft, da nie so viele Kinder (und Eltern) die Angebote der Kinder-Oase in Anspruch nehmen. Es entsteht der Eindruck der Instrumentalisierung von Kindern und Eltern, um vereinsegoistische und subjektive Interessen „mit dem Kopf durch die Wand“ durchzusetzen.

2. Kooperation mit der Nauener Tafel

Der bestehende gemeinsame Mietvertrag von HFH und Nauener Tafel musste nun durch Gerichtsentscheid getrennt werden. Der HFH hat stets das Vorhaben bekräftigt, die Kinder-Oase auch im Jahr 2022 weiterzuführen, ggf. ohne die Nauener Tafel. Wir hatten immer wieder angeboten, sie gemeinsam mit neuer Vereinbarung zu gestalten, was die Nauener Tafel strikt abgelehnt hat. Schon Gespräche über aktuelle Probleme und eine Dienstplangestaltung wurden abgelehnt.

Zurzeit arbeiten in der Kinder-Oase hauptamtlich zwei Köchinnen des HFH und eine Beiköchin. Sozialpädagogisches Personal des HFH kommt bedarfsorientiert zum Einsatz. Die Nauener Tafel hat kein hauptamtliches Personal in der Kinder-Oase und keine fachlichen Voraussetzungen für die Kinder- und Jugendhilfe.  Da reicht es nicht, dass man jemand duzen darf, um mit Kindern angemessen zu arbeiten. Auch hat sich die Arbeitssituation in der Kinder-Oase so zugespitzt, dass die Mitarbeiterinnen des HFH von Frau Krause und Frau Böhlicke ausgegrenzt und nicht mehr an ihren Arbeitsplatz in der Küche gelassen werden. Hinter dem Rücken wird unfreundlich gesprochen.

Der HFH hat versucht, mit der Nauener Tafel im Interesse der Kinder in der Kinder-Oase sachlich und korrekt Kontakt zu haben, solange der gemeinsame Mietvertrag gilt. Leider wurde unser Bemühen nicht erwidert (Frau Gille und Frau Krause). Dazu gehört auch die Finanzierung für die Zwischenzeit des gemeinsamen Betreibens der Kinder-Oase. 

Die Nauener Tafel hat stets sämtliche Einnahmen des Essensverkaufs (das von den Eltern gezahlte Essengeld) und Geldspenden für die Kinder-Oase behalten. Der HFH hat allein sämtliche Personalkosten getragen (Personalstellen wurden auch mit staatlichen Fördermitteln mitfinanziert), einen Teil der Bewirtschaftungskosten und die Kosten für die Ferienangebote gezahlt. Die Nauener Tafel hat anteilig die Betriebskosten gezahlt; unser Angebot, die Miet- und Betriebskosten 2020 mit zu zahlen, wurde nicht angenommen. Daher ist die Darstellung von Frau Gille falsch, dass die Nauener Tafel „alle Kosten“ hatte. Es ist irritierend, dass die  Übernahme der Kinder-Oase allein durch die Nauener Tafel mit unwahren, den HFH schädigenden Aussagen angestrebt wird.

Die weitere Bereitstellung von Lebensmitteln für die Kinder-Oase für Frühstück und Ferienangebote hat der HFH nun anders organisieren müssen. 

Das Inventar in der Kinder-Oase gehört vorwiegend dem HFH; die Küchenausstattung haben wir vom Vermieter gemietet.

3. Zum Verhältnis zur Stadtverwaltung Nauen

Der HFH setzt sich seit 30 Jahren für Transparenz und eine gute Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt Nauen ein. Dazu bedarf es einer korrekten und sachlichen Zusammenarbeit zwischen Kommune und freiem Jugendhilfeträger, wie sie im SGB VIII vorgeschrieben ist.

Im Mai 2021 fand ein Gespräch zwischen dem Vorsitzenden des HFH, Herrn Dr. Mueller, und dem amtierenden Fachbereichsleiter, Herrn Zahn, statt. Es sollte allgemein um die „Kinder-Oase“ gehen; eine besondere Einladung zu einer „Anhörung“ erfolgte nicht. Für den HFH überraschend, kam der Bürgermeister, Herr Meger, mit hinzu. Hier wurde eröffnet, dass es erhebliche Probleme aus der Sicht der Stadt Nauen wegen der Abrechnung der Fördermittel für die „Kinder-Oase“ gibt. Es würde geprüft, ob die Stadt den Vertrag mit dem HFH zur Förderung der „Kinder-Oase“ auflöst. Am 20.5.21 hat der HFH eine Stellungnahme geschickt, die unbeantwortet blieb. Der Hauptausschuss der Stadt Nauen hat dann am 1.6.21 ohne weitere Besprechungen mit dem HFH den Beschluss gefasst, den Fördervertrag fristlos oder fristgerecht zu kündigen. Eine Anhörung des HFH wurde mehrheitlich abgelehnt.

Der Vorstand des HFH hat sich mit den Abrechnungsfragen für 2019 und 2020 befasst. Dabei wurden auch grundsätzlichere Überlegungen entwickelt.  

Zunächst möchte der HFH darauf hinweisen, dass der HFH in den letzten ca. 18 Monaten kaum direkte Kontakte mit der Stadtverwaltung hatte. Wir hatten den Bürgermeister bzw. die Stadtverwaltung seit dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf dem Laufenden gehalten, wie wir die eingeschränkte bzw. anders zu gestaltende Jugendarbeit (Jugendtreff, Kinder-Oase) und die Sozialarbeit (Kleiderkammer, Begegnungscafé, Flüchtlingshilfe) in Nauen angemessen durchführen. Wir möchten eine gute Zusammenarbeit. Die konkreten Arbeitskontakte liefen in den letzten Jahren stets über Frau Schiller und Frau Gillwald-Leppin bzw. dann über Frau Harnisch und Frau Lipinski, die uns eine gute Zusammenarbeit bescheinigten. Vom Bürgermeister haben wir keine Reaktionen erhalten.

Der HFH versteht nicht, dass vor 2019 liegende kommunale Förderungen der Jugend- und Sozialarbeit des HFH in Nauen, gerade auch von Personalkosten, unklar seien. Die Förderungen von Personal- und Sachkosten in den vergangenen Jahren wurden ordnungsgemäß beantragt, per Beschlüssen durch die Stadt Nauen bewilligt und vom HFH abgerechnet. Die Nauenerinnen und Nauener haben durch unsere soziale Arbeit viel Unterstützung erhalten; dazu gehörte auch die Zusammenarbeit mit der Nauener Tafel bis zum 31.12.2020. Inzwischen gibt es für den HFH nur noch die kommunale Förderung für die Jugendarbeit/ Jugendtreff in Nauen.

Für 2019 verweisen wir auf unseren Verwendungsnachweis, der nach Prüfung von städtischer Seite akzeptiert worden war (siehe Schreiben vom 17.06.20 und den gemeinsamen Finanzierungsplan von HFH und Nauener Tafel). HFH und Nauener Tafel waren gemeinsame Mieter (Mietergemeinschaft) und damit auch Gesamtschuldner. 

Um mehr Transparenz zu ermöglichen, hatten wir am 19.4.21 auf Anforderung der Stadtverwaltung die weitergehende Finanzierungssituation für die Kinder-Oase mit allen Belegen (Personal- und Sachkosten) vorgelegt. Auf Nachforderung der Stadt Nauen hat der HFH Nachweise konkretisiert und erläutert. Einige Belege, die die Miet- und Betriebskosten betreffen, liegen seit Jahresanfang bei der Nauener Tafel, da sie durch die Kündigung der Kooperationsvereinbarung die Unterlagen mit übernommen hatte.

Den Verwendungsnachweis für die „Kinder-Oase“ für 2020 hatten wir der Stadt Nauen am 3.2.21 übersandt. Wir haben dargelegt, welche Fördermittel wir als HFH entsprechend des Leistungsvertrages des HFH mit der Stadt Nauen in Anspruch genommen haben, vor allem für Bewirtschaftungskosten und für Ferienangebote. Nach unserer vorgelegten Abrechnung wurden knapp 6.000 € nicht verwendet und sollen selbstverständlich an die Stadt Nauen zurückgeführt werden. Wir warten seitdem auf die Prüfung unserer Abrechnung und erstatten dann natürlich umgehend das Geld an die Stadt Nauen zurück. Unverständlich für den HFH ist es, dass ohne endgültige Prüfung der Abrechnung 2020 unkorrekte Aussagen über den HFH gemacht werden. Völlig unverständlich für den HFH ist der Beschluss des Hauptausschusses der Stadt Nauen vom 1.6.21. Nur durch die Presse haben wir davon erfahren.

Unverständlich bleibt, warum sich die Klärung der Verwendungsnachweise so hinzieht. Unklarheiten werden immer wieder als Argumente gegen den HFH verwendet. 

Der HFH setzt sich für eine gute Arbeit für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt Nauen ein. Dies war übrigens auch ein Anliegen der leider verstorbenen Frau Sult, deren Vermächtnis „Kinder-Oase“ stets mit der von ihr mitgestalteten Kooperation mit dem HFH zu sehen ist.

Der HFH verwahrt sich vor unrichtigen Anwürfen, Diffamierung, übler Nachrede und Falschaussagen, denen er ausgesetzt wird. Darunter leiden inzwischen auch die Mitarbeiterinnen des HFH in unseren Nauener Einrichtungen.

 

Stand: 18.11.21

 

 

Vorstand des HFH